Bürgerverein Greffen e.V.

Versmolder Straße 1
33428 Harsewinkel-Greffen

Telefon: 0172 - 5361815
E-Mail: buergerverein-greffen@outlook.com


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Plattdeutscher Krink


„Drüm, Lüde, folgt men minen Rot:
Schlot nich de Muttersproke dot,
Holt Plattdütsch men alltied in Ähren,
Sölws usse Herrgott draf et hören,
Un dat is sicher un gewiß,
Dat Plattdütsch dat Reellste is!“

(F. Wippermann) – Plattdütsch in Ähren


Sinn und Zweck des Plattdeutschen Krink

Die plattdeutsche (niederdeutsche) Sprache ist unsere ursprüngliche Muttersprache und war noch bis vor wenigen Jahren auch in Greffen an jeder Straßenecke zu hören.

Auf Grund der regional unterschiedlichen Sprech- und Schreibweise und der damit verbundenen geringen jeweiligen Verbreitung wird das Plattdeutsche jedoch von der amtlichen deutschen Sprache immer weiter aus dem offiziellen Leben verdrängt und gerät deshalb immer stärker in den Hintergrund oder sogar in Vergessenheit.

Bereits heute sind viele, überwiegend junge Bewohner nicht mehr in der Lage, sich mit der älteren Generation, deren Umgangssprache die plattdeutsche Mundart hier im Münsterland noch war und ist, sich in dieser blumigen und ausdrucksstarken Sprache zu unterhalten. Zeitweise war das Sprechen in den jüngeren Generationen sogar verpönt, erlebt aber heute wieder eine starke Renaissance und manch ein Jugendlicher ist stolz darauf, die Sprache seiner Vorfahren noch zu beherrschen. Auch, wenn sie im Laufe der Zeit mit hochdeutschen Begriffen durchsetzt worden ist und etliche Begriffe ganz verloren sind oder die ursprüngliche Schreibweise falsch gedeutet wird.

Es gibt keinen Zweifel darüber, dass das Plattdeutsche in unseren Regionen seinen Rang als Umgangssprache längst verloren hat und langfristig zum Aussterben verurteilt wäre, wenn nicht, wie auch in Greffen, sich in vielen Orten des Münsterlandes plattdeutsche Krinks gebildet hätten, die es sich zum Ziel gesetzt haben, die alte urtümliche Sprache und damit verbundene Traditionen zu erhalten und auch an nachfolgende Generationen weiterzugeben.

Am leichtesten gelingt dies in gemeinsamer Runde durch aktives Erzählen und Vorlesen von plattdeutschen, mitunter recht derben und deftigen Geschichten und Anekdoten, die manchen Spaß und Ulk beinhalten. Besonders, wenn plattdeutsche Lieder gesungen werden, stimmt dies alte und auch junge Menschen gemeinsam fröhlich und oft dringt bei unseren Treffen schallendes Gelächter aus dem Bürgerhaus auf die Straße.

Wenn wir Sie neugierig gemacht haben und Sie all dies auch einmal selbst in unserem Plattdeutschen Krink erleben möchten, sehen Sie doch einfach mal bei uns rein.


In den früheren Jahren wurden schon des öfteren in Greffen einzelne plattdeutsche Abende abgehalten.

Der Schützen- und Heimatverein – Abteilung heimatliche Belange- hatte sie inszeniert. Es kam aber nie zu regelmäßigen Treffen.

Als dann der Bürgerverein im August 1993 gegründet war, wurde angeregt, regelmäßig plattdeutsche Abende zu gestalten.

Die Vorstandsmitglieder Theo Linnemann und Heinrich Krewerth wurden vom Vorsitzenden Franz Bruns gebeten, die Abende zu organisieren.

Unter sehr großer Beteiligung Greffener Bürger und mit sehr positiver Resonanz fand der erste plattdeutsche Abend im Januar 1995 in der Gaststätte „Kastanienkrug“ (Brüggemann) statt. Seit diesem Zeitpunkt führen wir regelmäßig im Winterhalbjahr 7 plattdeutsche Abende bzw. Nachmittage durch, die durch Vorlesungen von Theo Linnemann und Heinrich Krewerth sowie Beiträgen einiger anderer Damen und Herren des plattdeutschen Krink gestaltet werden. Für die musikalische Untermalung sorgt seit dieser Zeit Franz Bruns mit seinem Schifferklavier, der auch ein umfangreiches plattdeutsches Liederprogramm erarbeitet hat (s. Literarisches).

Freude am gemeinsamen Singen und Vorlesen sowie die Pflege des alten Volksgutes sind neben der regen Teilnahme der Aktiven immer wieder Ansporn für den Einsatz der Veranstalter. Zu den jährlichen kulinarischen Höhepunkten gehören Grünkohlessen im Januar und Struwenessen zur Fastenzeit. Der gesellige Aspekt wird aber auch gepflegt bei plattdeutschen Theaterbesuchen, gemeinsamen Radtouren und Museumsbesuchen oder Firmenbesichtigungen.

Die Durchsetzung der hochdeutschen Sprache in ganz Deutschland ist durch Martin Luther und seine Bibelübersetzung ab 1521 vollzogen worden. Er bediente sich der kurhessischen Kanzleisprache, die auch andernorts verstanden wurde. Durch die schnelle Verbreitung der Bibel kam das Hochdeutsch in viele Familien und in aller Munde, so dass die niederdeutsche Sprache immer mehr verdrängt wurde.

Ich würde behaupten, dass das Hochdeutsche das gleiche Schicksal erleiden wird. Als nach dem zweiten Weltkrieg Engländer und Amerikaner und später die NATO in Deutschland waren, wurden auch hier viele Worte aus dem Englischen übernommen. Mit Verbreitung von Fernseher, Computer und Satelliten haben bereits viele Beschreibungen und Fachbegriffe Einzug in die deutsche Sprache gehalten.


Rede des Sprechers des Plattdeutschen Krink, Heinrich Krewerth, zum 10-jährigen Bestehen

Gouden Dag olle tosammen!

Ick begrüss jou oll tohaupe recht hertlick. Besunners ousen Stargast out Wannduorp, Franz Schulze Nahrup un datt Gesangsduo ut Mönster, Familge Tumbrink.

Outerdem denn Vörstand vonen Bürgerverein. Ein Här iss no nich doa, de kümmp ut Sassenbiärg, verdennt sien Geld inn Griäwen, wouhnt in Hausewinkel un sitt in Göütsel innen Kreistag, de kümmp wat läter. Ein Gruß auck an denn Vizepräsidenten vonn Schützen- und Heimoatverein, Franz Mäjer to Griäwen.

Datt we’i vandage sovierl Löüe he’i’je häwwet, ligg an ouse teggenjöhriget Bestohn. Dorüm iss vandage olles watt anners äss süss. Ett giff vandage Maouss met Mettwourst, datt mott over betahlt wärdn. Over datt Drinken is fre’i, is auck oll watt.

Anfangen wätt nou mett sonn Willkoumensgedicht von Franz Bruns und dann mött we’i erst ne Standortbestimmung maken, und zwar mett datt Lied Nr. 1, „Wo de Iärmse so nen lütken Buogen mäck“.

Un nou geiht et we’ider mett ’nen Rückblick vonn Plattdöütsken Krink:

No de Gründung vonn Bürgerverein inn vörigen Joahrhunnert segg de Boss vonn‘ Bürgerverein, Franz Bruns, we’i mött watt maken, datt de Löüe von uss watt höehrt. He segg to Andreas Terro (Theo Linnemann) un me’i, lout us moul plattdöütske Obende veranstalten. Me’i foll dann forts inn, datt vor fünfftig Joahr in Westbiärm be’i Schulze Nahrup, wo ick outwuohnt häwwe, de Jungs olle gout platt kü’ern können un enner douvon is Baas von’nen Plattdöütsken Krink in Wannduorp. Dourup häfft we’i hen Termin affmaket üm noa Wannduorp to feuern. Agnes un Terro Linnemann unn ick willt us datt anhöeren, wie datt dou afflöpp.

Unn dann sinn we’i drei ann‘ 14.12.1994 natt Kolpinghous in Wannduorp fuohrt un häfft uss datt affkiärken. Mett denn Baas Franz Schulze Nahrup, de us togange hölpen will, is forts de 18.1.1995 faste leggt wourn.

An’n 18.1.1995 wass dann ouse erste Plattdöütske Obend, den de Bürgerverein be’in „Kastanjenkrug“ affhollen hätt. Et wören so rund 40-50 Löü’e kouermen. Franz Schulze Nahrup broch auck denn Alois Imhorst mett, denn we’i wiägen se’ine gorigen Oart to köern, nich vergiärt. Franz Schulze Nahrup küöere üöver denn Sinn von sücke Veranstaltungen, datt de Sproake nich ganz vergiärten wätt, watt we’i over wull nich ganz uphollen könnt.

Aff düsse Te’id wourden si’erben Obende innt Joahr anbuortn, de auck gutt besocht wourden, tomoul Bruns Franz immer schöüne plattdütske Lieder spi’erlen de’i. Ohne de Musik wöhrt auck halw so interessant. Datt merste an Stückskes vordriägen hätt Andreis Terro und ick doahn. Ower Christine Bruns, Margret Brüse, Annette Heuckmann un auck Günter Danker un ennige andere häbbt us gout unnerstützt.

Inne Fastente’id wass jedes Joahr henn Strouwweniärten, watt ouse Bäckerinnen Agnes, Christine und Liesbeth Westhove bestgourd up de Re’ige kri’ergen häfft. Aff 1997 is jöährlik henn plattdöütsket Theater besocht wourdn. E’inmol in Vellern, süss ümmer in Ossenfelle, de sind von Terro und Agnes organisiert wourdn. Aff 2004 hätt Franz Bruns datt doun, Terro hätt sick innen wohlverdeinten Rouhestand sett.

Innen Summer häfft we’i jeweils twei Radtouren utsocht un mett mäh oder wenniger Löüe fuohrt. De Touren wören rund um Griäwen.

Inn de Adventste’id gafft ümmer Glühwe’in un Plätzkes, de Agnes besourge. Füör Musik hätt Franz Bruns ümmer goutt suorgt.

Tosammen häfft we’i 71 plattdöütske Obende hatt. Strouwen, Glühwe’in un Plätzkes gaff ett 10-moul. Nott Theater sinn we’i 8-moul wesst und Pättkestouren häww ick 19-moal outsocht.

We’i häfft auck mährmouls Beseuk hatt, und zwar wassen ennige Moule Franz Schulze Nahrup un Alois Imhorst be’i us, Heinrich Schürmann out Clorle un Heinrich Lübbering ut Hausewinkel sinn je einmoul be’i us wesst. We’i sinnt tonn 20-jöährigen nou Wanndourp fuohrt un einmoul auck in Heiere wesst.

Ouse Obende sind von Januar 95 bes April 98 ümmer Mittwiärkens innen „Kastanjenkrug“ wesst. Datt Strouweniärten wour ower innt Pfarrheim maket. Von Oktober 98 bis April 99 sinn we’i e’inen Winter ganz innt Pfarrheim wesst, und zwar ümmer Moundags.

Dann wass datt Böürgerhous fäddig und von Oktober 99 bes nou häfft we’i us ümmer Moundags üm halv acht he’ir tosammen funnen. Von November 2004 dräbt we’i us oll üm halv fe’iwe.

Nou mock erst watt outressen un loat Franz Musik maken (Lied Nr.2 „Griärwen, kleine Duorp in’t Mönsterland“).

Ouse Gast out Wannduorp kü’ert nou to uss öüwer den Sinn de plattdütsken Obende. (Lied Nr. 3 „oh, wu schöeun bis dou, me’in Griäwen“)

An Ehrungen kourmt we’i ower auck nich vöbe’i.

Also bedankt we’i us be’i de Gründer un Bäckerinnen. Datt mott nou Konrad Borgmanndauen, un no vüörne kourmen mött de Gründer: Agnes un Terro Linnemann, Franz Bruns, Heinrich Krewerth un oss Gast, Franz Schulze Nahrup.

To grouten Dank verpflicht sinn we’i auck use Strouwenbäckers un fliedigen Hölpers. Dorüm Agnes, Christine, Liesbeth und Margret bitte vörtriärn.

Des we’iteren häff we’i auck an de junge Nachwuchsvordrägerin dacht: Annette Heuckmann.

Auck datt et ümmer schöen warm is un to drinken dou is, denk we’e auck an Hermann Große Winkelmann.

Und nu wünsche ick ous alle no en schöenen Obend und vierl Vergnöügen in de Zukunft mit den Plattdütsken Krink.


Seit mehr als zehn Jahren trifft sich der Plattdeutsche Krink des Bürgervereins Greffen regelmäßig sieben Mal im Jahr zu plattdeutschen Abenden im Bürgerhaus am Kreisel, mitten im Ortskern gelegen. Hier wird die Tradition der plattdeutschen Sprache mit Erzählungen und Dönekes gepflegt. Für die gute Stimmung sorgt aber auch Franz Bruns mit seinem Schifferklavier, der alte, weit verbreitete Volkslieder anstimmt. Hierzu hat er zum Teil eigene plattdeutsche Texte kreiert, die die regionalen Besonderheiten Greffens und des Münsterlandes widerspiegeln.

Aber auch die Gaumenfreuden kommen bei diesen Veranstaltungen nicht zu kurz. So wird in der Fastenzeit ein Struwenessen veranstaltet, im Advent gibt es selbstgebackene Plätzchen und der verlockende Duft von heißem Glühwein durchströmt das Bürgerhaus.

Im Sommer geht es dann in die weite Welt hinaus. Bei zumeist zwei Fahrradtouren pro Jahr werden Museen besichtigt oder Führungen durch regionale Unternehmen organisiert. Auch hierbei dürfen natürlich die kulinarischen Genüsse nicht zu kurz kommen. So gehört regelmäßig zu diesen Pättkestouren auch die Stärkung mit duftendem Kaffee und frischgebackenem Kuchen.

Ein kultureller Höhepunkt im Veranstaltungsjahr des Plattdeutschen Krink ist immer auch der Besuch eines plattdeutschen Theaterstückes zu Beginn jeden Jahres. Die Teilnehmerzahl von regelmäßig mehr als 50 Personen ist ein beredter Beweis für die Qualität der dargebotenen Stücke.

Wenn Sie mehr über die Veranstaltungen des Plattdeutschen Krink wissen möchten, werfen Sie einfach einen Blick in die bisherigen Jahresprogramme. Oder noch besser: kommen Sie doch einfach mal zu uns ins Bürgerhaus. Erleben Sie den Plattdeutschen Krink. Sie werden begeistert sein.

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